ZUTATEN
Ein gutes Essen lebt von seinen Zutaten und davon wie es zubereitet wird. Jede Köchin, jeder Koch hat seine Kniffe wie die bevorzugten Zutaten zu einer leckeren Mahlzeit verwandelt werden. Und es gibt für alle die Kochen Grundzutaten, die unverzichtbar sind oder eben genau DEN Unterschied machen; Wie etwa Wasser, Salz und Fett und ganz bestimmte auserlesene Gewürze.
Und wie ist es beim Meditieren? Welche «Grundzutaten» haben dir geholfen auf dem Weg mit Meditation? Was hat dich wirklich weiter und tiefer gebracht? Was unterstützt aktuell besonders deine Meditationspraxis?
Für mich sind es grundlegend drei «Zutaten», die einen effektiven Unterschied gemacht haben und immer noch machen.
Es sind dies: Regelmässigkeit, Interaktion und Integrationszeit.
Regelmässigkeit
Mit Sicherheit verändern sich tagtäglich unsere persönlichen Umstände, unsere Beziehungen, unsere Arbeitssituation und manchmal – huch – sogar unsere eigene Persönlichkeit: Eine regelmässige Meditationspraxis gibt uns einen Referenzpunkt, um all diese Veränderungen in uns und um uns bewusster zu erleben und sie bietet uns einen Ankerplatz im stetigen Wandel.
Meditieren wir regelmässig, trainieren wir unser Sensorium und unseren Körper und bauen eine bestimmte Qualität der Empfindung und der Präsenz auf, die sich so in unserem Nervensystem immer stärker verankern und verfeinern kann und nicht zuletzt anfängt, auch nach Aussen zu wirken.
Interaktion
Um sicherzustellen, dass wir vor lauter Regelmässigkeit keine starre, verschlossene Struktur aufbauen, verlassen wir idealerweise unser Meditationskissen, unsere Übungsgruppe und schlussendlich auch unsere Methode immer wieder mal und treten in Kontakt und Austausch mit der Welt und mit unseren Mitmenschen.
Kaum öffnen wir uns für eine echte Interaktion, gibt es Bereicherung, geschieht Inspiration und auch Widerstände und Konfliktpotenzial treten auf. Bleiben wir im Austausch, bekommen wir jeden Tag ein natürliches Feedback wie viel unsere Meditationspraxis taugt: Wo ist unser Zentrum, wenn uns jemand provoziert oder lobt? Wie kreativ, offen und entspannt bleiben wir, wenn wir enttäuscht sind und alles anders als geplant läuft?
Integrationszeit
Um lebendig zu sein und unsere neuen Erfahrungen und Erlebnisse mit uns selber zu verbinden, und uns daraus in neuer Frische weiter zu bewegen, brauchen wir auch regelmässig Raum und Zeit der Integration: Je nach Vorlieben ist uns dies in der Stille, in der Natur, beim Musik hören oder anderswo am einfachsten.
Wir lassen dabei die gemachte Erfahrung «langsam auf der Zunge vergehen». Wir verdauen, ordnen, finden unsere eigenen Worte für unsere Erlebnisse und neuen Empfindungen, sortieren Unwichtiges aus und lassen das für uns Relevante durch alle Schichten unseres Menschseins sickern.
Übung
Frage dich welche von deinen (oder von den drei oben genannten) Zutaten du am meisten und welche du am wenigsten nutzt in deiner Meditationspraxis. Versuche eine Woche lang in die Zutat, die du am wenigsten nutzt zu investieren und beobachte, was sich dabei für dich verändert.