NATÜRLICH
Mit dem Rücken an eine Birke gelehnt sitze ich auf einer Herbstwiese. Birken haben etwas, das mich anzieht. Unter Birken fühle ich mich rasch erfrischt und von einer leichten Klarheit erfüllt.
Geht es dir auch so? Oder gibt es einen anderen Ort in der Natur, der dich erfrischt und belebt? Ist es am Wasser? In den Bergen?
Wir Menschen nehmen Stimmungen auf. Wir gehen in Resonanz mit unserer Umgebung und unseren Mitmenschen.
Der Aufenthalt im Gewühl an einem Hauptbahnhof oder im Supermarkt kurz vor Ladenschluss hinterlässt in uns eine andere Stimmung als ein Spaziergang im Wald oder ein Konzert mit grossartiger Musik.
Es gibt Umgebungen und vor allem Mitmenschen, die fordern von uns Interaktion und die Verarbeitung vieler Impulse. Es gibt Interaktionen mit Menschen, die uns begeistern und anregen und andere, die uns anstrengen und ermüden.
Die Natur fordert seltener eine direkte Interaktion: Bäume, Pflanzen, Gewässer und auch viele Tiere sind einfach da, wachsen und folgen ihrer «Natur». Dieses einfache Sein strahlt nach Aussen und ist für uns spürbar und erlebbar.
Sicher gibt es da auch die frische Luft, das Sonnenlicht und die körperliche Bewegung, die uns stärken, wenn wir in der Natur sind. Doch da ist noch mehr: Wir gehen mit diesem einfachen Sein der Natur in Resonanz und finden dadurch wieder mehr zu unserer eigenen Natur, zu unserem eigenen einfachen Sein zurück. Erfrischt und zentriert kehren wir dann zu unseren Aufgaben, Projekten und Mitmenschen zurück.
Ganz natürlich, oder?
Übung
Wähle eine einfache Meditationsübung, die dir bereits etwas vertraut ist. Führe diese einmal in einem geschlossenen Raum und einmal draussen in der Natur aus. Nimm jeweils wahr, was in deinem Körper vor sich geht und wie sich dein Zustand verändert. Wie ist die Qualität und der Effekt der Übung? Was erlebst du anders drinnen, was erlebst du anders draussen in der Natur?